Die Stadt Stuttgart und örtliche Veranstalter haben das "Intel Friday Night Game" der "Electronic Sports League" (ESL) abgesagt, das am 27. März 2009 in Stuttgart stattfinden sollte. Begründung: Rücksichtnahme auf die Opfer des Amoklaufs von Winnenden.
In einer auf den 23. März 2009 datierten Pressemitteilung bestätigen die Stadt Stuttgart und die Objektgesellschaft Veranstaltungen und Märkte GmbH & Co. KG die Absage des Turniers. Der Wettbewerb sollte in der Liederhalle in Stuttgart stattfinden, der Veranstaltungskalender der Halle verzeichnet auch die Absage. Die Pressemitteilung liegt Golem vor, sie wurde jedoch nur per E-Mail versandt und findet sich noch nicht auf den Webseiten der Veranstalter oder der Stadt Stuttgart. Darin wird Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster wie folgt zitiert: "Angesichts der Ereignisse und dem schrecklichen Amoklauf in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, können wir eine solche Veranstaltung derzeit in unserer Stadt nicht akzeptieren". Schuster weiter: "Wir sind das den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer schuldig."
Der Mitteilung zufolge wurde in der vergangenen Woche mit dem Betreiber der ESL, der Turtle Entertainment GmbH, nach einer Lösung gesucht. Die örtlichen Veranstalter schlugen unter anderem vor, andere Spiele zu spielen. Bei den Intel Friday Night Games werden stets Counterstrike, Counterstrike: Source, Warcraft 3 und FIFA gespielt. Als regulärer Spieltag der ESL Pro Series sind dies Punktspiele für die teilnehmenden Mannschaften. Turtle hat sich laut der Objektgesellschaft geweigert, andere Spiele anzusetzen. Ein Sprecher des Ligaveranstalters äußerte sich in einem Interview mit dem Stuttgarter Wochenblatt unnachgiebig und gab auch an, eine Schweigeminute für die Opfer von Winnenden sei nicht geplant. Ähnliche Aktionen und auch ein Spiel mit Trauerflor hatte die Fußball-Bundesliga am vergangenen Wochenende durchgeführt. Die ESL betrachte das Friday Night Game als Forum, wo sich Jugendliche über die Ereignisse in Winnenden austauschen könnten, sagte der Sprecher dem Stuttgarter Wochenblatt. Die Entscheidung der örtlichen Veranstalter und der Stadt Stuttgart wird nicht mit Jugendschutz begründet, denn der wird bei den öffentlichen Friday Night Games stets gewahrt. Sämtliche gezeigten Spiele sind ab 16 Jahren erhältlich, und auch entsprechende Alterskontrollen finden statt. In welchem Rahmen die nun entfallenen Matches nachgeholt werden, ist noch nicht klar.
Aus meiner persönlichen Sicht kann ich es leider nicht nachvollziehen, dieses Tunier ab zu sagen. Meine ganze Trauer über diesen Amoklauf kann durch eine solche Aktion nicht gebessert werden. Die Anteilnahme aller Menschen wird sich durch ein solches Tunier nicht verändern.
Es ist nicht leicht mit einer solchen Tat umzugehen und man möchte schnell einen schuldigen finden. Ich denke das an dieser Stelle für die Politiker sowie für viele Menschen die in der Öffentlichkeit stehen, Computerspiele wie Counter Strike ein leicht angreifbarer Sündenbock sind.
Um solchen Taten zu verhindern, muss man die wirklichen Ursachen erkennen und diese können in keinem Fall bei Computerspielen liegen, denn z.B. in Schweden gibt es prozentual die höchste Dichte an Counter Strike Spielern und es gab noch keinen Amoklauf bei dem ein Counter Strike spielender Schüler Mitschüler und Lehrer "hinrichtete".
Wenn man der Frage nachgeht was alle Amokläufer gemeinsam hatten, sollte man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass alle um und bei ihrem schulischen Abschluss waren, aber debattiert man nun etwa darüber aus diesem Grund nun Abschlüsse oder gar Schulen abzuschaffen? Nein, denn für die Politiker und die Massenmedien stehen die schuldigen fest...
Was momentan in der Politik vor sich geht ist meiner Meinung nach eine an den Haaren gerbeigezogene Propaganda um sich nicht mit den wirklichen Problemen die in unserer Gesellschaft, besonders in unserer Jungend herrschen, zu stellen. Das ist Ausweichendes Verhalten mit dem man versucht, eine Sache abschafft die einem sowieso ein Dorn im Auge war.