Die neu gebildete schwarz-gelbe-Regierung hat vor kurzem den Koaltionsvertrag abgesegnet. Zum Erstaunen Vieler scheint das zuletzt von der grossen Koalition angestrebte Verbot von so genannten Killerspielen vorerst vom Tisch zu sein.
In den vergangenen Monaten wurden in der politischen Diskussion so genannte Killerspiele so oft in den Mund geworden, wie niemals zuvor. Nach einigen Amokläufen in der Bundesrepublik Deutschland und einer zunehmenden Gewaltbereitschaft der Jugendlichen machte die große Koalition unmissverständlich gewalthaltige Computerspiele für die negativen Entwicklung der Jugendlichen verantwortlich. So wurde schnell auf Seiten der schwarz-roten Regierung eine Forderung in den Raum gestellt, die den Egoshootern und anderen "Killerspielen" den Kampf ansagen sollte. Mit strikten Maßnahmen soll dieser unvorteilhaften Tendenz der Jugendlichen endlich ein Strich durch die Rechnung gemacht werden. Sogar im damaligen Koaltionsvertrag wurde die Forderung nach einem Verbot von "Killerspielen" eingebracht.
Viele Gamer sind nun überrascht. Im neuen abgesegneten Koalitionsvertrag der konservativen Regierung wird das Wort "Killerspiel" nicht einmal in den Mund genommen. Die neue Regierung aus CDU und FDP habe das umstrittene Killerspiel-Verbot aus dem Programm genommen, sind sich viele Internet-User einig.
Im neuen Vertragswerk werden Computerspielen lediglich zwei kurze Sätze gewidmet, die obendrein noch von positiven Werten geprägt sind: "Computerspiele sind ein selbstverständlicher Teil unserer Alltagskultur geworden. Deswegen soll die Entwicklung hochwertiger, kulturell und pädagogisch wertvoller Unterhaltungsmedien gefördert und der Deutsche Computerspielpreis aufgewertet werden."
Der vorliegende Textabschnitt lässt sich in einer PDF-Datei,
die von Online-Portal Spiegel.de zur Verfügung gestellt wird, lesen. Auch nimmt die schwarz-gelbe Koaliton im Entwurf des 124-seitigen Koalitionsvertrags Stellung zu den äußerst kontroversen Netzsperren. So will man kriminelle Angebote schnellstmöglich löschen statt diese zu sperren.