• Razzien in Flatrate-Bordellen - Mocksi nun arbeitslos!
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28.07.2009 - 23:04
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Polizei und Justiz erhöhen den Druck auf die Betreiber sogenannter Flatrate-Bordelle. Am Sonntagnachmittag haben mehrere hundert Beamte solche Bordelle, die mit Sex nach Belieben zum Festpreis werben, in vier deutschen Städten durchsucht. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Waiblingen mitteilte, wurden sämtliche Mitarbeiter, Prostituierte und Kunden kontrolliert.
Bordelle in Fellbach bei Stuttgart, Heidelberg, Schönefeld bei Berlin und Wuppertal in Nordrhein-Westfalen waren betroffen. Laut Polizei beruht die Aktion auf dem Verdacht, dass die Betreiber Beiträge zur Sozialversicherung sowie Steuern hinterzogen haben und ohne Genehmigung ausländische Prostituierte beschäftigen.
Flatrate-Bordelle sind seit Anfang Juli in der politischen Diskussion, Politiker wollen die Einrichtungen verbieten. Die Etablissements in Fellbach und Heidelberg werben mit "Sex mit allen Frauen, so lange Du willst, so oft Du willst und wie Du willst".
Den Behörden habe die Durchsuchung zahlreiche neue Erkenntnisse gebracht, sagte ein Polizeisprecher. So seien die hygienischen Zustände in den Bordellen "erheblich mangelhaft". Den Angaben zufolge gab es mehrere Festnahmen, Akten wurden beschlagnahmt. Bundesweit seien in den Bordellen 270 Männer und 170 Frauen kontrolliert worden, ob es zur Schließung einzelner Bordelle komme, sei noch offen.
Den Angaben zufolge waren an der Durchsuchungsaktion die Polizei, Staatsanwaltschaften, der Zoll sowie andere Überwachungsbehörden beteiligt. Auch die Gaststätten-, Gewerbe- und Gesundheitsaufsicht schickten Beamte, die Koordination der Durchsuchungen erfolgte durch die Polizei in Waiblingen sowie durch Justizbehörden in Stuttgart. Baden-Württembergs Justizminister Ulrich Goll (FDP) sagte, es gebe eine rechtliche Handhabe gegen Flatrate-Bordelle. "Wenn man deren Werbung ernst nimmt, ist von einem Verstoß gegen die Menschenwürde der dort arbeitenden Prostituierten auszugehen", sagte Goll weiter. Aus seiner Sicht sei "das Selbstbestimmungsrecht der Frauen verletzt".